Mitteilungen 01/2024
Wir freuen uns, Ihnen mit der neuesten Ausgabe der Mitteilungen wieder Einblicke in unsere Forschung zu ermöglichen.
Hannes Ziegler, Mitglied des SFBs und frisch an die Universität Dresden berufen, stellt zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen Christine Gerwin und Nina Opgen-Rhein die Forschung einer Emmy Noether Nachwuchsgruppe vor. Sie bearbeiten das Phänomen des »common informing« im England der Frühen Neuzeit und zeigen juristische und soziale Konsequenzen dieser Praxis auf, die gerade deshalb von Bedeutung waren,
weil es noch keine organisierte Polizei gab. Dennoch reichen solche Praktiken und deren Effekte – zuweilen auch Gesetze – bis in die Gegenwart hinein.
Das zeigen auch Pia Fuschlberger (C01) und Paul J. Kramer (B08), die einen höchst ambivalenten, viral gewordenen Aufruf zu Vorsicht vor Taschendieben zum Anlass nehmen, ähnliche Praktiken in den Blick zu nehmen: vigilante Bürgerinitiativen im zeitgenössischen Japan sowie Bildpublizistik der Frühen Neuzeit,
die das Phänomen des Diebstahls adressiert.
Tim Burger (B06) widmet sich in seinem Beitrag einer besonderen Form der Aufmerksamkeit auf den Azoren.
Er kann zeigen, wie voraussetzungsreich die Wachsamkeit dortiger Bauern ist. Die Kultivierung der Grenze von Kultur und Natur ist für die Bauern u.a. deshalb von enormer Bedeutung, weil die Verwilderung ehemals bewirtschafteter Bereiche ihre wirtschaftliche Existenz bedroht.
Drei Workshopberichte schließen dieses Heft ab: John Hinderer und Tamara Klarić berichten über Vigilanz in Klöstern der Bursfelder Kongregation, David Brißlinger und Katharina Brost informieren über kollektive Teufelskonstruktionen und ›queeres‹ Leben; und schließlich vergleichen Paul J. Kramer und Gabriele Vogt Vigilanz und Governance in Japan und Deutschland während der Covid-19-Pandemie.
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