"Wachsamkeit sichert die Demokratie". Bedeutung und Rolle von Wachsamkeit im Sicherheits- und Demokratiediskurs in Bayern von 1945 bis zu den 1960er Jahren am Beispiel des Bayerischen Innenministeriums und Landeskriminalamtes
Online-Vortrag von Franziska Walter (Stipendiatin des SFB)
22.07.2020 um 13:30 Uhr
Im Nachkriegsbayern tauchte der Aufruf, ‚wachsam zu sein‘, in unterschiedlichen Kontexten immer wieder in der Presseberichterstattung auf. Beispielsweise als Warnung vor einer potentiellen kommunistischen oder nationalsozialistischen Infiltration der Gesellschaft. Aber auch im Kontext der Demokratisierungsbemühungen der Militärregierung als Aufruf an die Bürger zu mehr Partizipation. Über den Begriff der ‚Wachsamkeit‘ lassen sich daher Rückschlüsse auf sich wandelnde Demokratie- und Sicherheitsdiskurse und -vorstellungen in Nachkriegsbayern bis in die 1960er-Jahre ziehen, die ich in meiner Präsentation zeigen möchte. Anhand von Beispielen aus meinem Promotionsprojekt „Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945 bis 1970. Personal, Praktiken und Prägungen im Bayerischen Innenministerium, Landeskriminalamt und Landesamt für Verfassungsschutz“ vollziehe ich nach, dass der Aufruf, ‚wachsam zu sein‘, Bestandteil beziehungsweise Ergebnis von Versicherheitlichungen durch Behörden sein konnte. Gleichzeitig wurden die Behörden selbst teils zum Gegenstand beziehungsweise zu Adressatinnen von vigilantem Verhalten, etwa wenn es um den Umgang mit NS-belasteten Beamten ging oder sie durch Anzeigen und Eingaben Ansprechpartnerinnen wurden. Wie wurde dies von behördlicher Seite aus wahrgenommen und wie ging man damit um?
Termin
Mittwoch, 22.07.2020, 13:30 Uhr
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Dr. Alexander Zons alexander.zons@lmu.de
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