SFB 1369 Vigilanzkulturen
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History Club

Logo Gymnasien OBB Ost 150Der History Club ist ein Angebot für begabte und geschichtsinteressierte Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe. Er wird vom SFB 1369 'Vigilanzkulturen' in Kooperation mit dem Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern-Ost für Angelegenheit der Schülermitverantwortung und der Begabtenförderung an der LMU München durchgeführt. Das Format bindet Forscherinnen und Forscher ein, die aus ihren Projekten historische und gegenwartsrelevante Themen vorstellen und diskutieren. Zum Ende eines Semesters erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat, das ihnen die erfolgreiche Teilnahme am History Club bestätigt.

Vigilanzkulturen: Private Aufmerksamkeit in Geschichte und Gegenwart II

Wintersemester 2021/22

Private Aufmerksamkeit wird schnell politisch. Sie ist in vielen Lebensbereichen von großer Bedeutung. Haben wir uns während des letzten Semesters im History Club mit Fragen der Grenzüberwachung, der Selbstbeobachtung und der Denunziation von Mitmenschen beschäftigt, setzen wir die Suche nach weiteren Ausprägungen dieser Vigilanzkulturen in Geschichte und Gegenwart weiter fort. Dabei werden wichtige, bislang nicht behandelte Fragen diskutiert: Welche politischen Funktionen hatte Aufmerksamkeit im Assyrischen Reich? Welche Geschichte hat die Selbstoptimierung z.B. des eigenen Körpers, des Körpergewichts oder des Glücks. Und mit welchen Hilfsmitteln optimierten sich die Menschen, etwa durch den Einsatz von Spiegeln? Wie beobachteten die Menschen unbekannte oder unsichtbare Gefahren, wie etwa die Pest? Funktioniert religiöse Aufmerksamkeit im Islam anders als im Christentum? Und welche Geschichte und gegenwärtige Bedeutung haben Whistleblower?

  1. Sitzung: Einführung
  2. Sitzung: Soziale Kontrolle. Gegenseitige Beobachtung in der höfischen Gesellschaft (Benjamin Steiner)
  3. Sitzung: Mechanismen assyrischer Macht. Vigilanzstrategien und imperiale Kohäsion vom Mittelmeer bis zum Iran. (9.–7. Jh. v. Chr.) (Karen Radner)
  4. Sitzung: Whistleblowing. Zivilcourage oder Verrat? (Elke Wienhausen-Knezevic)
  5. Sitzung: Wachsamkeit und Kontrolle im mittelalterlichen Kloster (Julia Burkhardt)
  6. Sitzung: Die Beichte. Literatur und Theologie (Agnus Rugel und Magdalena Butz)
  7. Sitzung: Selbstoptimierung (Vitus Huber)
  8. Sitzung: Fastenpraktiken und Religion (Iryna Klymenko / Kilian Harrer)
  9. Sitzung: Der Spiegel. Eine Vigilanzmetapher bei William Shakespeare (Tobias Döring)
  10. Sitzung: Pest in der Stadt (Brendan Röder)
  11. Sitzung: Islam und Wachsamkeit (Eda Güclü)
  12. Sitzung: Küstenwache und Schmuggel (Hannes Ziegler)
  13. Abschlusssitzung

Vigilanzkulturen: Private Aufmerksamkeit in Geschichte und Gegenwart I

Sommersemester 2021

Nicht erst seit soziale Medien unseren Alltag begleiten, ist Aufmerksamkeit für viele Menschen eine wichtige und umkämpfte Ressource geworden. Müssen wir uns unsicher fühlen, wenn wir beobachtet werden? Oder kann das auch bedeuten, dass wir dadurch beschützt werden? Ist es legitim, wenn man aufgefordert wird, einen Mitmenschen bei der Polizei zu denunzieren? Warum fühle ich mich unsicher, wenn mich Leute anstarren? Verhalte ich mich dann falsch? Und kann ich das verhindern, wenn ich mein Verhalten ändere? Der History Club lädt dazu ein, diese und viele andere Fragen in verschiedenen Themensitzungen zu besprechen. Vor allem aber wollen wir zeigen, wie man dies historisch und aus der Perspektive anderer Disziplinen, darunter die Rechts- und Kriminalwissenschaften, die Ethnologie und Filmwissenschaft, erforschen kann. Deshalb kooperiert der History Club mit dem Sonderforschungsbereich „Vigilanzkulturen“ der LMU München. Dort wird seit 2019 erforscht, welche Formen der Politisierung von Aufmerksamkeit es gibt, wo sie historisch herkommen, wie sie sich verändern und wie sie bewertbar sind.

  1. Sitzung: Eröffnungsveranstaltung
  2. Sitzung:  Film. Das Fenster zum Hof (Rear Window), Alfred Hitchcock, USA 1954 (Alexander Zons)
  3. Sitzung: Überwachung an der Grenze zwischen Mexiko und der USA (Evelyn Dürr)
  4. Sitzung: "Wenn jemand nur etwas gesagt hätte...". Denunziation um Verbrechen zu verhindern (Felix Grollmann)
  5. Sitzung: Inquisition. Das Recht auf Anonymität vor Gericht (Arndt Brendecke)
  6. Sitzung: Selbsttechniken I. Das Tagebuchschreiben als Spiegel seiner selbst (Patrick Geiger)
  7. Sitzung: Selbsttechniken II. "Schütte dein Herz aus!". Bekenntnisse vor laufender Kamera (Loredana Filip)
  8. Sitzung: Privatheit I. Kodak No. 1. Straßenfotographie und die Debatte um Privatsphäre. (USA, 19. Jh.) (Benjamin Steiner)
  9. Sitzung: Privatheit II. Film: Pleasantville
  10. Sitzung: Der beobachtende Teufel. Mittelalterliche Erzählungen zur Wachsamkeit (Michael Waltenberger)
  11. Sitzung: Abschlussdiskussion der ersten Hälfte