SFB 1369 Vigilanzkulturen
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Dr. Iryna Klymenko: Forschung

Ich beschäftige mich mit Geschichte Europas der Frühen Neuzeit mit besonderem Interesse für (1) europäische Verflechtungsgeschichte von ‚Ost‘ und ‚West‘ sowie für (2) Geschichtstheorie und interdisziplinäre Methoden historischer Forschung.

Forschungsschwerpunkte

  • (Poly-)Konfessionelle Kulturen und Diskurse
  • Praktiken der Distinktion und Identitätsbildung in urbanen Räumen
  • Kulturgeschichte des Fastens und der Nahrung in der Frühen Neuzeit
  • Staatliche Regulierung vs. Selbstorganisation und -verwaltung
  • Geschichte Polen-Litauens (15.–18. Jh.)
  • Ideengeschichte
  • Semantiken der Zeitlichkeit und des Wandels

Aktuelle Forschungsprojekte

  • Gesellschaftsgeschichte des Fastens in der Frühen Neuzeit. Das Forschungs- bzw. Buchprojekt zielt auf eine historische und soziologische Analyse von Konstruktionen, Praktiken und ordnungsstiftenden Funktionalitäten von Enthaltsamkeit zwischen Politik, Medizin, Religionen und Kulturen. Es fokussiert auf die urbanen Räume von Gdańsk, Kraków, L’viv und Vilnus und ihre für das frühneuzeitliche Europa einzigartigen, besonders breit ausdifferenzierten konfessionellen und ethnischen Konstellationen. Im Zentrum stehen Fragen nach Zugehörigkeit/Identitätsbildung, gegenseitige und (Selbst-)Beobachtung sowie nach der Verflechtung und Pluralität von (Regulierungs-)Grenzen. In Perspektive steht auch ein besseres Verständnis von frühneuzeitlichen Grundphänomenen wie Konfessionalisierung und (In-)Toleranz.
  • Body Politics and Vigilance within the Jewish Autonomy in Polish-Lithuanian Commonwealth, kollektive Monographie zusammen mit Judith Kalik (Hebrew University of Jerusalem). Erstmals machen wir darin ein reiches Korpus frühneuzeitlicher Quellen jüdischer Gemeinden in Ost- und Ostmitteleuropa einem breiteren Publikum zugänglich. Die Quellen geben einzigartigen Einblick in alltägliche Praktiken und administrative Normierungen dieser Gemeinden, so fokussieren wir auf die gemeindeinternen (Selbst-)Regulierungen sowie (Selbst-)Beobachtungen von Alltags- und Körperpraktiken wie Kleidung, Ernährung, Gesundheit, Musik und Sex.
  • Plurality of Confessions and Singularity of Public Health? Hospitals, Poverty and Environment in multi-confessional Early Modern L’viv, in Zusammenarbeit mit Jakub Wysmułek (Warschau) entsteht ein Beitrag im Rahmen des Forschungsteams CHEML Project, Companion to the History of Early Modern L’viv. (https://cheml.wordpress.com/)

 Abgeschlossene Forschungsprojekte

  • Monografie Semantiken des Wandels. Zur Konstruktion von Veränderbarkeit in der Moderne, erschienen 2019

    Wandel ist die Meistererzählung der Moderne. Ich untersuche anhand von sechs Fallstudien, wie Wandel vom ausgehenden Mittelalter bis in die Moderne semantisch modelliert wurde und gehe den Funktionen dieser Modellierungen ideenhistorisch (Reinhart Koselleck) und gesellschaftstheoretisch (Niklas Luhmann) nach. So entfalte ich eine Perspektive auf die Prominenz und Plausibilität von Wandel als einer modernen Grundformel gesellschaftlicher (Selbst-)Beschreibungen – und damit auf die Moderne und ihre Fundamente selbst.